Michael Jacksons getragene Socke erzielt Rekordpreis bei Auktion in Nîmes

Ein kurioses Stück Popgeschichte hat einen neuen Besitzer gefunden: Eine getragene, schmutzige Socke von Michael Jackson, getragen während eines Konzerts 1997 in Frankreich, wurde am Mittwoch, den 30. Juli, in Nîmes versteigert – und das für einen Preis, der alle Erwartungen übertraf.

In der südfranzösischen Stadt Nîmes versammelten sich am Mittwoch, den 30. Juli, ungewöhnlich leidenschaftliche Bieter in einem traditionsreichen Auktionshaus. Der Anlass war kein gewöhnlicher: Unter den angebotenen Objekten befand sich ein Sammlerstück, das in seiner Skurrilität kaum zu überbieten ist – eine einzelne Socke, getragen von niemand Geringerem als dem King of Pop höchstpersönlich, Michael Jackson.

Diese Socke hatte Jackson am 27. Juni 1997 während eines Konzerts in Nizza getragen. Nach dem Auftritt wurde sie offenbar von einem Techniker hinter der Bühne aufgesammelt, der sie seither über 28 Jahre lang aufbewahrte. Ob als sentimentales Andenken oder als geplante Investition – darüber kann nur spekuliert werden. Nun entschied sich der langjährige Besitzer jedoch, das ungewöhnliche Kleidungsstück der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen – mit großem medialem Echo.

Erste Auktion ohne Erfolg, zweite mit Paukenschlag

Bereits am 21. Juni dieses Jahres wurde die Socke ein erstes Mal zur Auktion freigegeben, damals jedoch ohne Erfolg. Kein Bieter konnte sich dazu durchringen, für das schmutzige Einzelstück Geld auszugeben – trotz des prominenten Vorbesitzers. Doch nachdem mehrere Medien über die kuriose Auktion berichtet hatten, nahm das Interesse plötzlich deutlich zu. Die Geschichte machte rasch die Runde, insbesondere unter eingefleischten Fans des 2009 verstorbenen Superstars.

Zur zweiten Auktion am 30. Juli erschien eine größere, leidenschaftliche Gruppe von Interessenten, viele davon eigens angereist. Das Auktionshaus in Nîmes war vorbereitet, aber selbst die erfahrene Kommissarin zeigte sich überrascht, wie hoch das Gebot letztlich stieg: Die Socke, zuvor auf 3.000 bis 4.000 Euro geschätzt, wurde für stolze 6.200 Euro versteigert – ohne Zusatzkosten. Mit einem Aufgeld von rund 24 Prozent beläuft sich der Endpreis auf ungefähr 7.700 Euro.

Ein Herzensstück für die Familie Lopez

Die glücklichen neuen Besitzer sind eine Familie aus Carnoux-en-Provence in den Bouches-du-Rhône. Eva Lopez, Mutter von zwei Söhnen, konnte das höchste Gebot abgeben – sehr zur Freude ihrer Kinder. Die beiden Jungen, eingefleischte Fans von Michael Jackson, hatten sich für die Auktion besonders herausgeputzt: Mit weißen Glitzerhandschuhen und schwarzen Hüten zollten sie dem King of Pop stilgerecht Tribut.

Der ältere der beiden Söhne war besonders stolz und aufgeregt. Für ihn war die Socke mehr als nur ein kurioses Andenken – sie war ein Symbol seiner Bewunderung für einen Künstler, dessen Musik Generationen geprägt hat. Mit strahlenden Augen hielt er die Socke nach dem Zuschlag in den Händen. „Es ist, als hätten wir ein Stück Geschichte gekauft“, sagte seine Mutter später gegenüber der regionalen Presse.

Ein fairer Verlierer und ein rührender Moment

Doch nicht alle konnten sich über das Auktionsende freuen. Unter den Bietern befand sich auch Guillaume, ein langjähriger Fan von Michael Jackson, der aus finanziellen Gründen bei 6.200 Euro aussteigen musste. Für ihn war die Enttäuschung groß, schließlich hatte er alles versucht, um das begehrte Erinnerungsstück zu bekommen. Die Enttäuschung stand ihm ins Gesicht geschrieben.

Doch dann geschah etwas Unerwartetes: Der siebenjährige Sohn von Eva Lopez bemerkte Guillaumes Traurigkeit – und zeigte eine bemerkenswerte Geste der Menschlichkeit. „Wenn es zwei Socken gegeben hätte, hätten wir ihm eine gegeben“, sagte der Junge mit kindlicher Aufrichtigkeit. Die Szene rührte viele Anwesende – und auch Guillaume zeigte sich dankbar für die Anteilnahme.

Nach der Auktion tauschten die Familien ihre Kontaktdaten aus. Offenbar wollen sie sich in Zukunft wiedersehen, um ihre gemeinsame Leidenschaft für Michael Jackson zu teilen – und vielleicht sogar neue Projekte oder Fan-Aktivitäten auf die Beine zu stellen. Was als Konkurrenz im Auktionssaal begann, endete in Freundschaft – eine wahrhaft „menschliche“ Note in einer ansonsten ungewöhnlichen Geschichte.

Mehr als nur ein Kleidungsstück

Dass ein getragener, schmutziger Sockenrest einen solchen Wirbel verursachen kann, mag auf den ersten Blick absurd erscheinen. Doch für viele Fans ist jedes noch so kleine Objekt mit Verbindung zu ihrem Idol von unschätzbarem Wert. In einer Zeit, in der Popkultur immer stärker kommerzialisiert wird, zeigt diese Geschichte, wie emotional aufgeladen manche Gegenstände sein können.

Michael Jackson bleibt auch 16 Jahre nach seinem Tod eine der faszinierendsten Persönlichkeiten der Musikwelt. Seine Musik, sein Tanzstil, sein Auftreten – all das hat ihn zu einer Legende gemacht. Die Socke, getragen bei einem legendären Auftritt in Nizza, ist nicht nur ein Stück Stoff, sondern ein Erinnerungsfragment an eine Ära, die viele geprägt hat.

Fazit: Wenn eine Socke Geschichte schreibt

Die Versteigerung in Nîmes zeigt eindrucksvoll, wie stark die Verbindung zwischen Künstlern und ihren Fans sein kann – selbst über Jahrzehnte hinweg. Was für manche nur ein schmutziges Kleidungsstück ist, bedeutet für andere ein wertvolles Relikt voller Emotionen. Und manchmal sorgt genau dieses geteilte Interesse für unerwartete Begegnungen und neue Freundschaften – wie im Fall der Familien Lopez und Guillaume.

So endet diese kuriose Auktion nicht nur mit einem finanziellen Erfolg für das Auktionshaus, sondern auch mit einer herzlichen Note – ganz im Sinne des King of Pop, der selbst oft betonte: „Heal the world, make it a better place.“