Ein Leben im Rampenlicht, das Jahrzehnte lang Millionen Menschen unterhielt und mit Humor, Charme und Tiefgang füllte, wird nun von einer bitteren Wahrheit überschattet. Frank Elstner, der legendäre Moderator und Erfinder von „Wetten, dass..?“, der selbst unzählige Male als fester Bestandteil der deutschen Fernsehlandschaft gefeiert wurde, lebt heute nicht nur mit den Erinnerungen an seinen Erfolg, sondern auch mit der schmerzlichen Realität, dass der Mensch, mit dem er jahrzehntelang Seite an Seite ging, schwer erkrankt ist.

Aller guten Dinge sind drei: Frank Elstner - FOCUS online

Der Mann, der das Fernsehen prägte

Frank Elstner ist ein Name, der in vielen deutschen Wohnzimmern unvergessen bleibt. Geboren am 19. April 1942 in Linz, wuchs er inmitten der Wirren des Zweiten Weltkriegs auf. Doch die Herausforderungen, die ihm das Leben bot, sollten ihn nur stärker machen. Mit einer Augenprothese, die er mit 20 Jahren wählte, zeigte Elstner schon früh, dass er sich von physischen Einschränkungen nicht definieren ließ. Im Gegenteil, er wurde zu einem der erfolgreichsten Moderatoren Deutschlands und revolutionierte das Fernsehen.

Bekannt durch seine Sendungen wie „Spiel ohne Grenzen“ und „Montagsmaler“ war Elstner stets mehr als nur ein Moderator. Er war ein Gastgeber, der das Publikum in sein Herz schloss. Doch der wahre Meilenstein seiner Karriere kam 1981, als er „Wetten, dass..?“ ins Leben rief. Die Show wurde zu einem europäischen Kult-Phänomen und machte Elstner zu einer TV-Legende. Doch trotz seines beruflichen Erfolgs blieb er nie stehen. Er entwickelte neue Formate, brachte „Jeopardy!“ nach Deutschland und moderierte „Verstehen Sie Spaß?“. Selbst im hohen Alter war er noch kreativ, als er 2020 auf Netflix seine Talkshow „Just One Last Question“ lancierte.

Der Kampf gegen die Krankheit

Im Jahr 2019 machte Frank Elstner eine dramatische Bekanntmachung: „Ich habe Parkinson“, sagte er in einem ruhigen Interview, ohne dramatische Geste. Diese Diagnose traf ihn hart, denn sie bedeutete das Ende einer aktiven Karriere als Moderator. Doch für Elstner war dies kein Ende, sondern ein neuer Anfang. Anstatt sich von der Krankheit niederdrücken zu lassen, kämpfte er. Morgens trainierte er, schlug gegen Sandsäcke und spielte Tischtennis, um die Symptome der Krankheit zu lindern. Seine Disziplin war dabei nicht nur körperlich, sondern auch geistig.

Doch das Leben testete ihn weiter. Nach der Parkinson-Diagnose erlebte Elstner eine weitere schwere Prüfung: Eine akute Darmkomplikation führte zu einer Notoperation, die ihn für Wochen ins Krankenhaus brachte. Doch auch hier ließ er sich nicht unterkriegen. Nach seiner Rückkehr in sein Zuhause suchte er Trost in den kleinen Dingen des Lebens – einem Wiedersehen mit seinem Hund oder dem stillen Augenblick im Garten.

Britta Gessler: Die Frau an seiner Seite

Über all diese Jahre hinweg war Britta Gessler, seine Lebensgefährtin, seine unerschütterliche Stütze. Als Journalistin verstand sie nicht nur die Mechanismen der Medienwelt, sondern auch die Bedürfnisse ihres Mannes, der sich nicht gerne von der Öffentlichkeit zeigen ließ. Ihre Beziehung war von Anfang an besonders. 2009 gaben sie sich offiziell das Ja-Wort, doch ihre Verbindung war längst gewachsen, bevor sie diesen Schritt machten. Sie hatten zwei gemeinsame Töchter, und Britta war immer an seiner Seite, als er die größten Herausforderungen seines Lebens durchlebte.

Doch dann kam die Nachricht, die alles veränderte. Nach einer routinemäßigen Untersuchung wurde bei Britta ein bösartiger Tumor festgestellt, der ihre Gesundheit bedrohte. Für Frank brach eine Welt zusammen. Es war nicht mehr nur seine Krankheit, die ihn beschäftigte, sondern die Frau, die ihm immer Halt gegeben hatte. Die Operation war erfolgreich, aber der Schmerz und die Sorge, die er fühlte, waren unvorstellbar. Es war ein Moment, der ihn zutiefst erschütterte und ihm zeigte, wie zerbrechlich das Leben wirklich ist.

Der stille Abschied

Die Jahre, die folgten, brachten für beide eine neue Art der Nähe. Frank Elstner sagte in einem Interview: „Die Zeit ist endlich. Man beginnt anders zu zählen, nicht mehr in Jahren, sondern in gemeinsamen Momenten.“ Er verbrachte die Tage mit Britta, unterstützte sie, half ihr, sich zu erholen. Lange Spaziergänge am See wurden zu einem Ritual, das ihre Beziehung noch stärker machte. Sie besuchten Orte aus ihrer Vergangenheit und erinnerten sich an die schönen Zeiten, die sie miteinander verbracht hatten.

Britta, die in der Öffentlichkeit eher zurückhaltend war, begann, offener über ihre Krankheit zu sprechen, um anderen Mut zu machen. Ihre Worte, ihre Stärke, gaben auch Frank neue Kraft. „Es ist seltsam, aber manchmal bringt eine Krise genau das hervor, was man sein ganzes Leben gesucht hat“, sagte Frank einmal. Es war diese neue Klarheit, die ihre Beziehung festigte und sie in den schwersten Zeiten zusammenhielt.

Die wahre Stärke

Heute lebt Frank Elstner weiter, trotz der vielen Prüfungen, die das Leben ihm gestellt hat. Auch im hohen Alter arbeitet er noch, nicht aus Pflicht, sondern aus Leidenschaft. „Die Kamera ist meine Medizin“, sagt er oft mit einem Lächeln. Doch hinter diesem Humor steckt eine tiefere Wahrheit: Die wahre Medizin ist die Liebe, die er von seiner Familie und vor allem von Britta erhält. Ihre Geschichte ist nicht nur die eines Mannes, der das Fernsehen revolutionierte, sondern auch die einer Liebe, die alle Widrigkeiten überwand.

Für Frank Elstner geht es nicht mehr um Ruhm oder Auszeichnungen. Es geht darum, jeden Moment mit der Familie zu genießen, Erinnerungen zu schaffen und die Liebe zu leben. Denn am Ende wird niemand mehr über die Quoten oder Erfolge sprechen, sondern über die Liebe, die man geteilt hat.