Tragischer Unfall am berühmten Reynisfjara-Strand in Island. Trotz Warnungen ereignen sich dort immer wieder tödliche Vorfälle.

An einem der meistbesuchten Touristenorte Islands kam es am Wochenende zu einem tragischen Unfall mit tödlichem Ausgang. Der Strand Reynisfjara an der Südküste der Insel, vor dem seit Jahren gewarnt wird, war erneut Schauplatz eines Unglücks. Dieser Strand zählt zu den gefährlichsten weltweit.

Ein neunjähriges Mädchen aus Deutschland verlor am Samstagnachmittag am berühmten Schwarzstrand Reynisfjara sein Leben. Laut dem isländischen Rundfunksender RÚV entdeckte ein Rettungshubschrauber der Küstenwache das Kind nach einer etwa zweistündigen Suche. Obwohl es sofort in ein Krankenhaus gebracht wurde, konnten die Ärzte nur noch den Tod feststellen.

Vater und Mädchen an weltberühmtem Strand von Welle erfasst

Der Unfall geschah, als das Mädchen mit seinem Vater und seiner Schwester von einer plötzlich auflaufenden Welle erfasst wurde. Während der Vater und die Schwester sich in Sicherheit bringen konnten, riss die Gewalt des Atlantiks die Neunjährige mit sich.

Tödliches Unglück am Schwarzstrand Reynisfjara in Island.
Am berühmten Schwarzstrand Reynisfjara in Island ist es erneut zu einem tödlichen Unglück gekommen. © IMAGO

Reynisfjara ist eine Hauptattraktion für Touristen, die den Süden Islands erkunden. Trotz zahlreicher Warnschilder, die auf die unberechenbaren und gefährlichen Atlantikwellen hinweisen, kommt es regelmäßig zu Unfällen mit Besuchern. Dieser tragische Vorfall ist Teil einer Serie von Todesfällen an diesem spektakulären, aber gefährlichen Küstenabschnitt. Auch am Strand von Italien ereignete sich zuletzt ein tragischer Vorfall.

„Sneaker Waves“: Deshalb ist der berühmte Strand von Island so gefährlich – Behörden warnen seit Jahren

Der Strand ist bekannt für seine „Sneaker Waves“, also unerwartet große und kräftige Wellen, die ohne Vorwarnung an der Küste auftreten und weit auf den Strand hinaufschießen können. Besucher werden häufig überrascht und können mit zurück ins Meer gerissen werden. Þórir Kjartansson, ein isländischer Experte, erklärt, dass das Meer vor der Küste extrem tief ist, was es den Wellen ermöglicht, nahezu ungebrochen den Strand zu erreichen, wie das Portal guidetoiceland.is berichtet. Die steile Neigung des Strandes verstärkt die Rückströmung, während die Basaltsäulen die Wellen reflektieren und ihre Kraft erhöhen können.

Der Strand liegt am offenen Nordatlantik, wo einige der höchsten Wellen der Welt gemessen wurden. Besonders gefährlich wird es bei „nördlicher Brandung“, wenn der Wind von Süden nach Norden dreht. Die kalten Atlantikgewässer und starken Strömungen machen eine Selbstrettung nahezu unmöglich.

Im Jahr 2022 installierten die isländischen Behörden ein Warnsystem mit blinkenden Lichtern, das den Strand in Gefahrenzonen unterteilt: Bei gelbem Licht ist die gelbe Zone gesperrt, bei rotem Licht die rote Gefahrenzone. Trotz mehrsprachiger Warnschilder ignorieren viele Touristen die Hinweise. Zwischen 2014 und 2022 ereigneten sich zwölf schwere Zwischenfälle, von denen fünf tödlich endeten, wie iflscience.com berichtet.