“Zensur, Doppelmoral und Playback: Ikke Hüftgold rechnet mit dem ZDF-Fernsehgarten ab”
Wenn der „ZDF-Fernsehgarten“ zur Mallorca-Party lädt, heißt das normalerweise: Schlager, Spaß und Sommerlaune live vom Ballermann-Flair – zumindest in der Theorie. In der Praxis scheint das Spektakel jedoch weit weniger ausgelassen abzulaufen, als es den Anschein macht. Partyschlager-Star Ikke Hüftgold, mit bürgerlichem Namen Matthias Distel, erhebt nun schwere Vorwürfe gegen die Produktion – und distanziert sich endgültig von der beliebten Sonntagsshow.
In einem Interview mit t-online lässt der 48-Jährige kein gutes Haar am Format. Was eigentlich als fröhlicher Sonntagsbrunch für die ganze Familie gedacht ist, sei für ihn inzwischen nur noch ein „Schmierentheater“. Der Musiker, der durch Hits wie „Dicke Titten, Kartoffelsalat“ oder „Ich schwanke noch“ bekannt wurde, macht seinem Ärger Luft – und benennt klar, warum er dem „Fernsehgarten“ in Zukunft fernbleiben wird.
Zwischen Bühne und Band: Playback statt Party
Die Liste der Kritikpunkte ist lang. Besonders empört zeigt sich Hüftgold darüber, dass Künstlern während der Auftritte im „Fernsehgarten“ offenbar die Mikrofone abgeschaltet werden. „Musik läuft vom Band“, sagt der Sänger. Der Verdacht liegt nahe: Authentische Live-Performances sind bei der Produktion offenbar nicht erwünscht. Für einen Musiker, der sich dem feierfreudigen, spontanen Partyschlager verschrieben hat, ein absolutes No-Go.
„Das Allerschlimmste ist die Zensur unserer Texte“, so Hüftgold weiter. Laut seiner Aussage werden erfolgreiche Songs entweder gar nicht erst berücksichtigt oder müssten „auf Druck der Redaktion“ stark umgeschrieben werden. Eine Vorstellung, die mit dem Bild des „Fernsehgartens“ als bunter Unterhaltungsplattform kollidiert.
Von der Begeisterung zur Enttäuschung
Dabei war Ikke Hüftgold früher durchaus ein Fan des Formats. „Ich fand das Konzept total gut – leichte Unterhaltung, lustige Themen und eine Moderatorin, die sagt, was sie denkt.“ Doch die anfängliche Begeisterung wich inzwischen der Ernüchterung. Heute beschreibt er die Sendung als „Affentheater“, das er mit seinem künstlerischen Anspruch nicht mehr vereinbaren könne.
„Ich würde mich selbst betrügen, wenn ich dieses Schmierentheater mitspielen würde“, erklärt der Musiker. Er habe lange genug versucht, sich anzupassen, Kompromisse zu machen. Doch irgendwann sei für ihn eine rote Linie überschritten worden – künstlerisch wie menschlich.
Doppelmoral beim ZDF?
Ein besonders empfindlicher Punkt in Hüftgolds Kritik ist die aus seiner Sicht vorhandene Doppelmoral des ZDF. „Man will am Erfolg der Partyschlager-Stars teilhaben, behandelt uns und das Publikum aber wie Vollidioten.“ Worte, die sitzen. Für ihn ist klar: Die Sendung profitiert von der Popularität des Ballermann-Genres, will sich gleichzeitig aber vom vermeintlich „prolligen“ Image distanzieren.
Ein Beispiel dafür: Bei der Mallorca-Ausgabe des „Fernsehgartens“ soll kein Alkohol ausgeschenkt werden. Für viele Gäste vor Ort gehört ein kühles Bier oder ein Sangria-Eimer zur Stimmung dazu – für das ZDF offenbar nicht mehr tragbar. Hüftgold sieht darin eine Form von Stigmatisierung: „Da unterstellt man uns asoziales Verhalten. Dabei erreicht unsere Musik den kompletten Querschnitt unserer Republik.“
Andrea Kiewel: Zwischen Lob und Kritik
Trotz aller Kritik findet Ikke Hüftgold auch anerkennende Worte – und zwar für Moderatorin Andrea Kiewel. „Sie ist für mich das Beste, was der ‚Fernsehgarten‘ zu bieten hat“, so der Sänger. Ihre offene, ehrliche Art schätzt er sehr. „Ich mag es nun mal ehrlich und laut.“ Doch auch Kiewel könne offenbar nicht viel am strukturellen Ablauf der Show ändern.
„Es hat sich überhaupt nichts geändert. In meiner Wahrnehmung ist es sogar noch schlimmer geworden“, meint Hüftgold nüchtern. Und damit spricht er vermutlich nicht nur für sich – auch unter Fans des Ballermann-Sounds macht sich seit einiger Zeit Unmut über die künstlich wirkende Atmosphäre der Show breit.
Ein Auftritt ohne Wirkung?
Auch aus Sicht der Karriereplanung hat der „Fernsehgarten“ laut Hüftgold seinen Reiz verloren. Anders als früher sei ein Auftritt dort kein Sprungbrett mehr. „Ein Fernsehgarten-Auftritt hat keine Auswirkung auf mehr Streams und fördert auch nicht den Erfolg.“ In Zeiten von TikTok, Spotify und Social Media hat sich der Einfluss klassischer TV-Shows offenbar deutlich reduziert – zumindest im Genre des Partyschlagers.
Den Frust bringt Hüftgold auf den Punkt, als er das Beispiel von Julian Sommer anführt: Dessen Hit „SOS“, einer der erfolgreichsten Ballermann-Songs des Jahres, durfte im „Fernsehgarten“ angeblich nicht in der Originalversion gespielt werden. „Dann schaff doch bitte die Mallorca-Folge komplett ab!“, fordert Hüftgold.
Ein Abschied mit Knalleffekt
Was bleibt, ist eine bittere Abrechnung eines Künstlers, der einst Teil des „Fernsehgartens“ war – und nun einen klaren Schlussstrich zieht. Der Vorwurf: Authentizität, Ehrlichkeit und musikalische Freiheit haben in der Show keinen Platz mehr. Für Ikke Hüftgold ist klar: „Ich bin raus.“
Ob seine Kritik zu Veränderungen führen wird, ist fraglich. Das ZDF selbst äußerte sich bislang nicht zu den Vorwürfen. Doch eines ist sicher: Die Diskussion um den Umgang mit Ballermann-Künstlern in deutschen TV-Formaten ist durch Hüftgolds Aussagen neu entfacht worden – und dürfte noch für einige Debatten sorgen.
In jedem Fall zeigt sich: Die heile Fernsehgarten-Welt hat Risse bekommen. Und mit Ikke Hüftgold hat sie einen prominenten Kritiker weniger – und womöglich viele neue Stimmen mehr.
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