Dakota Johnson spricht Klartext: Warum ihr Auftritt in „The Office“ zur bitteren Erfahrung wurdeDakota Johnson, Februar 2025

Dakota Johnson – heute eine gefeierte Schauspielerin mit internationalen Erfolgen – hat in einem aktuellen Interview überraschend offen über eine weniger glamouröse Station ihrer Karriere gesprochen: ihren Gastauftritt im Serienfinale der Kult-Sitcom The Office. Die damals 24-jährige Johnson, bekannt aus der Fifty Shades of Grey-Trilogie, war 2013 für eine kleine Rolle in der letzten Folge der neunten Staffel engagiert worden. Doch statt einer spannenden Erfahrung am Set einer der beliebtesten Comedyserien der 2000er Jahre, wurde der Dreh für sie zur „schlimmsten Zeit ihres Lebens“.

Im Gespräch mit Talkshow-Host Seth Meyers in Late Night with Seth Meyers sprach die heute 35-Jährige ungewohnt ehrlich über die damaligen Ereignisse. Ihre Worte waren deutlich, ihre Erinnerung ernüchternd. Dakota schilderte eine Atmosphäre am Set, die alles andere als harmonisch war. Zwischen den langjährigen Hauptdarstellern herrschten – verständlicherweise – viele Emotionen. Nach neun Jahren gemeinsamer Dreharbeiten, die The Office zu einer der erfolgreichsten Serien des US-Fernsehens machten, sei das Team innerlich zerrissen gewesen. Es habe Spannungen gegeben, unausgesprochene Konflikte und einen emotionalen Abschied, der nicht jedem leichtfiel.

Fehl am Platz im Serienfinale

Für Johnson, die als Neuzugang ohne persönliche Bindung zu Cast oder Crew dazustieß, war diese Situation schwierig. Sie wurde für die Rolle der neuen Buchhalterin „Dakota“ besetzt – ein eher symbolischer Charakter, der das frische Gesicht der Dunder Mifflin Belegschaft darstellen sollte. Doch anstatt in die Serienwelt integriert zu werden oder kreative Impulse setzen zu dürfen, wurde sie meist nur in Hintergrundszenen gezeigt. Während die Hauptfiguren wie Jim Halpert (John Krasinski), Dwight Schrute (Rainn Wilson) oder Michael Scott (Steve Carell) emotionale Abschlüsse ihrer Geschichten erhielten, saß Dakota Johnson in der Ecke und bearbeitete Papierkram – wortwörtlich.

„Es war wirklich seltsam“, erklärte Johnson im Interview. „Die Stimmung war angespannt, alle waren mit ihren eigenen Emotionen beschäftigt – ich habe mich komplett überflüssig gefühlt.“ Dabei hatte sie sich auf die Gelegenheit gefreut, mit Schauspielgrößen wie Steve Carell oder John Krasinski zu arbeiten. Stattdessen wurde sie kaum wahrgenommen, wie sie sagt. Die Erfahrung, als junger Star in ein eingespieltes Ensemble zu stoßen, ohne willkommen geheißen zu werden, war für sie prägend – jedoch nicht im positiven Sinne.Steve Carell im Mai 2023 in Cannes

Geplatzte Hoffnungen und ein geplatztes Spin-off

Ursprünglich war es sogar angedacht gewesen, die Figur „Dakota“ nach dem Serienfinale weiterzuentwickeln – ein Spin-off mit neuen Charakteren und frischen Geschichten war in Planung. Johnson hätte darin wohl eine zentrale Rolle gespielt. Doch das Projekt wurde nie realisiert. Im Rückblick empfindet Dakota dies sogar als Glück: „Ich war ehrlich gesagt erleichtert, dass das Spin-off nicht zustande kam. Ich hätte es emotional nicht durchgestanden, länger in dieser Umgebung zu arbeiten“, sagte sie.

Dass gerade ein so gefeierter Serienmoment für sie zum Tiefpunkt wurde, zeigt, wie groß der Kontrast zwischen Außendarstellung und Realität am Set sein kann. Während Millionen Fans auf der ganzen Welt das Finale von The Office als nostalgischen Abschied von ihren Lieblingscharakteren erleben durften, kämpfte Dakota hinter den Kulissen mit Isolation und Enttäuschung.

Der Wendepunkt ihrer Karriere

Trotz dieser negativen Erfahrung ließ sich Johnson nicht entmutigen. Bereits kurz nach ihrem The Office-Auftritt wurde sie für die Rolle der Anastasia Steele in Fifty Shades of Grey gecastet – ein Projekt, das ihre Karriere international beflügelte. Der Erfolg der Erotikfilmreihe machte sie zur weltbekannten Schauspielerin und öffnete ihr die Türen für weitere große Rollen in Hollywood. Von Suspiria über The Lost Daughter bis hin zu Cha Cha Real Smooth bewies Johnson, dass sie mehr als ein „Blockbuster-Gesicht“ ist – sie etablierte sich als ernstzunehmende Charakterdarstellerin mit eigenem Stil.

Privat ist sie für ihre Bodenständigkeit und ihren trockenen Humor bekannt. In Interviews zeigt sich Dakota oft ironisch, reflektiert und überraschend direkt – ein Kontrast zu den glattgebügelten PR-Antworten vieler ihrer Kolleg:innen. Ihre Offenheit über die Schattenseiten des Showbusiness hat ihr viel Sympathie eingebracht.

Rückblick ohne GrollNetflix Tudum on X: "We are all Dakota Johnson wearing animal print and  crying in a toy store https://t.co/khtBBjDvcN" / X

Heute, mehr als ein Jahrzehnt nach dem Office-Debakel, kann Dakota Johnson mit einem gewissen Abstand auf diese Zeit blicken. Sie trägt keinen Groll, sondern versteht die Erfahrung als eine Lektion. „Es war vielleicht die schlimmste Zeit meines Lebens – aber auch eine wichtige“, sagte sie. Denn gerade in der Ablehnung, im Gefühl des Außenseitertums, wuchs bei ihr der Wunsch, eigene kreative Wege zu gehen. Statt sich in fremde Systeme einzufügen, begann sie, sich Projekte zu suchen, in denen sie wirklich mitgestalten kann.

Inzwischen ist Dakota auch als Produzentin aktiv. Mit ihrer eigenen Produktionsfirma TeaTime Pictures setzt sie sich für kreative Unabhängigkeit ein – ein Schritt, der womöglich direkt aus den frustrierenden Erfahrungen bei Formaten wie The Office resultierte. Sie will Geschichten erzählen, in denen sich Figuren entfalten dürfen – und Schauspieler:innen nicht als Lückenfüller in einer fremden Erzählung fungieren.

Eine Stimme für junge Schauspieler:innen

Dakota Johnsons Offenheit über ihre Zeit bei The Office ist nicht nur ein interessanter Rückblick für Serienfans, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Diskussion über Arbeitsbedingungen in der Film- und Fernsehbranche. Gerade junge Schauspieler:innen, die als Gäste zu etablierten Produktionen dazustoßen, stehen oft vor emotionalen und professionellen Herausforderungen. Johnsons Erzählung macht deutlich, wie wichtig es ist, Neulinge willkommen zu heißen, ihnen Wertschätzung zu zeigen – selbst wenn das Ende einer Serie mit vielen internen Emotionen aufgeladen ist.

Denn auch wenn es „nur eine Nebenrolle“ war, war es für sie ein bedeutender Moment in ihrer noch jungen Karriere – einer, der ihr hätte Auftrieb geben können, stattdessen aber beinahe das Gegenteil bewirkte. Dass Dakota Johnson heute dennoch zu den etablierten Namen in Hollywood zählt, spricht für ihre Resilienz – und dafür, dass nicht jede prägende Erfahrung eine gute sein muss, um langfristig zu wirken.

Fazit: Dakota Johnsons Rückblick auf The Office ist ein seltener, ehrlicher Einblick in die Schattenseiten der Unterhaltungsindustrie. Statt Glanz und Glamour erlebte sie Ausgrenzung und Desinteresse – und verwandelte diese Erfahrung letztlich in einen Antrieb für kreative Selbstbestimmung. Wer heute über Dakotas Karriere spricht, tut gut daran, nicht nur ihre großen Rollen zu sehen – sondern auch den Mut, über die weniger schönen Kapitel offen zu sprechen.

Dakota Johnson: Dreh bei "The Office" war "schlimmste Zeit"